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Hypnose-Ausbildung

Die Angebote zur Fort- und Weiterbildung in Hypnose gelten primär für Interessenten mit einer abgeschlossenen ärztlichen oder psychologischen Ausbildung. Grundsätzlich können - nach persönlicher Rücksprache bzw. gemeinsamer Beratung - auch Angehörige aller anderen Berufsgruppen, die im Gesundheitswesen tätig sind, teilnehmen. Ich bin anerkannter Lehrtherapeut der Bayerischen Landesärztekammer (und damit auch der Landesärztekammern der anderen Bundesländer) sowie Ausbilder und Supervisor der Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (MEG) und Deutschen Gesellschaft für Hypnose (DGH).

In meiner dreißigjährigen ärztlichen Arbeit mit chronisch Kranken (sowie in den sieben Jahre Tätigkeit davor als Anästhesist und Intensivmediziner) habe ich die psychischen und physiologischen Phänomene (z.B. Entspannung, Analgesie, u.v.a.m.), die wir - einer historischen Konvention folgend - zur Zeit mit dem Begriff "Hypnose" in Verbindung bringen, als erstaunlich wirksam und hilfreich schätzen gelernt. Ich sehe Hypnose und Selbsthypnose als Zugang zu einem archaischen Potential, von dem viele unserer Patienten profitieren können. Im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Erwartung bedarf es meist keiner spektakulären Effekte (wie durch das Schaustellerische der sog. "Bühnen-Hypnose" suggeriert), sondern eher einer unauffälligen aber sorgfältigen Zusammenarbeit zwischen Therapeuten und Patienten über Sprache und nonverbale Kommunikation, sowie über einfache Techniken (z.B. ideomotorische Signale).

Auch wenn sich mit dem Begriff "Hypnose" noch vielfältige Vor-Urteile verbinden, so ist von Seiten der Patienten ein großes, immer noch wachsendes Interesse zu verzeichnen. Sollten Sie oder Mitarbeiter interessiert sein, sich auf einer kritisch wissenschaftlichen Grundlage, gleichwohl aber neugierig offen (z.B. auch für Selbsterfahrung) mit Hypnosephänomenen zu beschäftigen, so können meine Fort- und Weiterbildungs-Angebote für Sie von Interesse sein.


Buchtitel

"Warum therapeutische Hypnose"

Auszug aus dem Nachwort (der Erstauflage im Pflaum Verlag) zu einem für Laien und Therapeuten interessanten und anregenden Buch mit 47 ausführlich beschriebenen Fallgeschichten zur therapeutischen Verwendung von Hypnose (Mitherausgeber: Dr. Hellmuth Schuckall).

41 Autorinnen und Autoren berichten in diesem Buch Erstaunliches. In ihren Falldarstellungen beschreiben sie, wie sich Wesentliches verändern konnte. Sie konnten in ihren Berufsfeldern - Medizin, Zahnmedizin, Psychosomatik und Psychotherapie - sehr unterschiedliche körperliche und seelische Störungen und Erkrankungen überraschend wirksam beeinflussen. Ihr gemeinsames Erklärungsmodell dafür ist die Hypnose.
Wir, die Herausgeber, haben renommierte und uns persönlich bekannte Therapeutinnen und Therapeuten aufgefordert, das Schwierige zu versuchen: Schlicht zu beschreiben, was sie in der Therapie gesagt, getan und beobachtet haben. Erst auf dieser Grundlage sollte erklärt werden, was daran der Hypnose oder auch anderen Behandlungskonzepten zuzuordnen ist. Auch wenn die berichteten z.T. erstaunlichen Veränderungen mit der Verwendung eines therapeutischen Instrumentes namens "Hypnose" in Zusammenhang gebracht werden, ist dies eher eine phänomenologische Beschreibung als eine Erklärung. Das Wort Hypnose ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet Schlaf. Als erstem "wissenschaftlichen" Erklärungsmodell eines Arztes aus dem 19. Jahrhundert (1) lag die Annahme zu Grunde, dass ein Mensch bzw. bestimmte Teile seines Gehirns "in Schlaf" versetzt würden ("neurhypnology"). Auch wenn wir heute "wissen", dass eine höchst komplexe Funktionsweise des Zentralnervensystems zu Grunde liegt, die mit Wachsein vermutlich genau so viel oder wenig zu tun hat wie mit Schlaf, hat sich diese Bezeichnung erhalten.

Wenn also durch das, was wir Hypnose nennen, in so vielen authentischen Einzelfällen und unter so unterschiedlichen Voraussetzungen so viel bewirkt werden konnte, kann dies damit verallgemeinert werden? Ja und Nein. Ist die Hypnose so etwas wie ein Allheilmittel, eine magische Kur? Sicherlich nicht. Aber: Alleine die Möglichkeit solcher erstaunlichen Veränderungen sollte doch eigentlich jeden Kliniker und Forscher elektrisieren und neugierig machen, ganz gleich, wie und ob wir es uns letztendlich erklären können.
Unser Anliegen als Herausgeber war von vornherein nicht, uns mit diesem Buch auf der Ebene möglicher Erklärungsmodelle (2) an der Fachdiskussion zu beteiligen oder die geschilderten Erfahrungen auf dem Hintergrund der aktuellen Lehrmeinung (3,4) sowie Forschungs- und Studienergebnissen (5) zu präsentieren. Wir wollen interessierten Fachleuten und Laien durch diese detaillierten Fallgeschichten das klinisch bedeutsame therapeutische Potential der Hypnose nahe bringen. Wir hoffen, dass dadurch nicht nur Vor-Urteile überwunden werden können, sondern auch das Interesse für eine professionelle Fort- und Weiterbildung auf diesem Gebiet geweckt wird.

Unser Blickwinkel wird durch unsere Tätigkeit als ärztliche Psychotherapeuten (6) bestimmt. Der Schwerpunkt unserer Praxis liegt auf der Begleitung und Behandlung von Patienten mit langjährigen chronischen Erkrankungen bzw. Störungen. Wir wissen um die Begrenztheit unserer Einflussmöglichkeiten - medizinische Diagnostik und Therapie, Psychotherapie und Hypnose mit eingeschlossen. Wir wissen aber auch um erstaunliche Fähigkeiten und Möglichkeiten unserer Patienten, wenn Vorschläge (Suggestionen) und Interventionen zum richtigen Zeitpunkt zu wirksamen Impulsen bzw. Auslösern für entscheidende therapeutische Veränderungen werden. Wir haben öfters erlebt, dass dann selbst jahrzehntelang eingeschliffene körperliche und seelische Regulationen eine sog. "Änderung zweiter Ordnung" (7) erfahren können. Sind es in solchen Fällen die Fähigkeiten und Ressourcen unserer Patienten? Waren es unsere besonderen Fähigkeiten der Anwendung von Hypnose als Technik oder die besondere Qualität der therapeutischen Beziehung? Sicher von allem etwas und noch vieles mehr (z.B. der "richtige" Zeitpunkt, zu dem ein komplexes System beeinflussbar ist, bzw. im Sinne seiner Homöostase einen günstigeren Zustand erreichen kann). Selbstkritisch muss man natürlich ergänzen, dass solche "Wunder" definitionsgemäß selten sind. Sicherlich kann man sie auch nicht "machen" - schon gar nicht jederzeit. Aber es gibt sie.

Das große Problem bei "Wunder"-Geschichten - auch in diesem Buch werden vermutlich einige so wirken - ist die Annahme einfacher Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge. Eine solche Annahme ist selbst dann naiv und unzutreffend, wenn eine bestimmte Hypnosetechnik, die in einem Fall geholfen hat, auch in einem ähnlichen Fall mit gleicher Diagnose wirksam und zuverlässig helfen sollte. Die Wirkzusammenhänge sind sicherlich überaus komplex. So können wir aus den Berichten - in einigen wird es direkt angesprochen - auch nur einen Bruchteil des tiefgreifenden Erlebens der Betroffenen erahnen. Vielleicht liegt das Geheimnis in der Qualität der Beziehung.
Heutige wissenschaftliche Auffassungen schließen ausdrücklich mit ein, dass minimale Veränderungen globale Auswirkungen haben können. So wird in einem berühmten Beispiel davon ausgegangen, dass die Turbulenzen des Flügelschlags eines einzelnen Schmetterlings dazu führen könnten, dass sich die Großwetterlage verändert. Zu Recht würden wir jedoch den Schmetterling belächeln, der aufgeregt herumflattert und behauptet, dass er gerade dabei sei, die Großwetterlage zu verändern. Aber: Es gibt Bereiche (z.B. in der Zahnmedizinischen und Medizinischen Hypnose), in denen solche oder ähnliche Zusammenhänge für einen großen Teil der Patienten genutzt werden können. Erfahrenen Therapeuten ist es sehr wohl möglich, Hypnose als tägliche Routine zu verwenden (8). Viele hundert Zahnärztinnen und Zahnärzte haben sich z.B. in Deutschland und Schweden dazu in Hypnose-Fachgesellschaften zusammengeschlossen.

Was nennen wir Hypnose? Der Begriff wird mehrdeutig gehandhabt. Es wird zum einen damit ein Zustand benannt, d.h. eine Person ist "in" Hypnose. Er bezeichnet zum anderen auch sehr unterschiedliche Techniken, d.h. eine Person arbeitet "mit" Hypnose bzw. verwendet diese. Meist wird auch gleichbedeutend davon gesprochen, dass man "Trance"-bzw. Hypnose-Phänomene "utilisiert" (verwendet). Trance ist definiert als "Zustand veränderten Bewusstseins" (Altered State of Consciousness / ASC), um deutlich zu machen, dass es sich hier um eine besondere Wahrnehmungsqualität zwischen Wachsein und Schlaf handelt. Zur "Trance" gehört aber auch Vieles, was jeder intensiven zwischenmenschlichen Kommunikation zueigen ist und prinzipiell in allen Varianten des ärztlichen Gespräches und der Psychotherapie eine zentrale Rolle spielt.

Die Hypnose umfasst ein breites Spektrum von Phänomenen: Suggestionen werden strikt befolgt (Suggestibilität), trotz chirurgischer Verletzungen tut`s nicht weh (Analgesie) und/oder blutet nicht, früheste Erinnerungen werden so lebhaft wie aktuelles Erleben (Altersregression) während anderes auf Anweisung vergessen wird (Amnesie) u.v.a.m. Manches davon kann sehr wohl auf der Bühne eindrucksvoll zur Unterhaltung des Publikums dienen - in unserem Zusammenhang interessieren aber die Phänomene, die therapeutisch verwendet werden können (9). (...)


(portofrei zu beziehen beim Carl-Auer Verlag: https://www.carl-auer.de/therapeutische-hypnose)



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